Das Lerntraining für Jugendliche mit Aufmerksamkeitsschwäche (LeJA) ist ein wissenschaftlich fundiertes, multimodales Behandlungskonzept für Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren. Es basiert auf einer Kombination von kognitiv-verhaltenspsychologischen Lerntraining und einem Coaching mit einem Selbstmanagementansatz. Dabei werden konkrete Probleme und Aufgaben aus Schule und Umwelt behandelt, um daran allgemeine Strategien herzuleiten. Auch die Arbeit mit Eltern und Lehrer:innen ist im Trainingskonzept mit integriert.
Was erwartet Sie:
Das Training erfolgt in einem Umfang von 16 – 20 Sitzungen. Zusätzlich gibt es 3 Elterntermine, teils mit den Jugendlichen zusammen. Die Inhalte basieren auf konzeptionellen Bausteinen. Aufgrund der heterogenen und individuell sehr spezifischen Probleme sollte das Training möglichst als Einzeltraining durchgeführt werden.
Jugendliche haben ganz eigene, zum Teil erhebliche, biologische und normative Entwicklungsaufgaben zu bewältigen, was aufgrund einer ADHS massiv erschwert sein kann. Die Belastungen von Jugendlichen mit ADHS ergeben sich weniger infolge ihrer motorischen Steuerungsprobleme, die im Laufe der Pubertät zumeist abnehmen, sondern aufgrund nur unzureichender Selbstorganisation, was sowohl zu unbefriedigenden sozialen Beziehungen als auch zu unzureichenden schulischen bzw. ausbildungsbezogenen Leistungen führt.
Das Lerntrainingskonzept für Jugendliche mit ADHS ist auf Grundlage empirischer Wirksamkeitsstudien speziell für diese Zielgruppe noch einmal weiterentwickelt worden. So kommen zu den bisherigen Sitzungen Achtsamkeitsübungen hinzu, die das Lerntraining komplementär ergänzen. Ein hohes Maß an Verständnis und Einfühlungsvermögen gegenüber Jugendlichen in dieser vulnerablen Lebensphase ist unabdingbar, um sodann einen besonderen Wert auf den Aufbau und die Pflege einer tragfähigen Beziehung zu legen. Der notwendigerweise authentische und partnerschaftliche Umgang mit den nach Autonomie strebenden Jugendlichen wird unterstützt durch das Prinzip der Ressourcenaktivierung und durch einen Selbstmanagementansatz, der weniger direktiv als vielmehr partnerschaftlich unterstützend angelegt ist. Gleichwohl nimmt das verhaltenspsychologische Prinzip der Übungsbehandlung anhand konkreter aktueller Aufgaben aus den realen Anforderungskontexten der einzelnen Jugendlichen einen zentralen Stellenwert ein. Die dezidierte Anwendung kognitiv-behavioraler Techniken ist hier wesentliches Merkmal.
Quelle: Linderkamp, F., Hennig, T. & Schramm, S. A. ADHS bei Jugendlichen. Das Lerntraining LeJA 2. aktualisierte und erweiterte Auflage Weinheim 2024: Beltz PVU.
Bei Interesse freue ich mich über Anfragen!